Häuser, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts gebaut wurden, waren so gut wie gar nicht gegen Kälte isoliert. Die Isolationswirkung der Baumaterialien wurde zunächst für ausreichend gehalten. Wenn durch Ritzen am Rollladenkasten oder Fensterrahmen, an der Tür oder durch die Lücke zwischen zwei Betonfertigteilen die Luft zirkulierte, wurde eben im Winter die Heizung etwas höher gestellt.
Mit den ersten Energiekrisen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entstand ein Bewusstsein für energieeffiziente Bauweise. Kältebrücken, durch die der Wind pfeifen konnte, wurden abgedichtet. Fenster und Fensterrahmen im Verbund mussten einen bestimmten Wärme-Dämmwert erreichen. Häuser wurden zu echten Bollwerken gegen niedrige Außentemperaturen und zeigten auch bald Vorteile im Sommer, wenn es draußen heiß war, drinnen aber kühl blieb.
Diese Entwicklung – so positiv sie zwar scheint – bringt auch Nachteile mit sich. Je mehr ein Wohngebäude sich einem hermetisch abgeriegelten System annähert, desto schneller sammelt sich auch Feuchtigkeit, die wiederum vermehrt für Schimmelbildung sorgt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann bei Sporenbildung schwere gesundheitliche Folgen haben. Bewohner einer schimmelanfälligen Wohnung wissen, dass die Räume regelmäßig gründlich durchgelüftet werden müssen, um alle Feuchtigkeit loszuwerden. Im Winter bedeutet dies, die für teures Geld aufgewärmte Luft ins Freie zu blasen, und gegen kalte Luft von außen auszutauschen. Ein wahres Dilemma!
Moderne Gebäude zeichnen sich daher durch eine aktive Belüftung aus. Gesondert verlegte Belüftungskanäle bringen gleichmäßig frische, trockene Luft von draußen nach drinnen, während am anderen Ende verbrauchte und vor allem feuchte Luft nach außen abgegeben wird. Über Wärmetauscher kann überdies ein Teil der Wärmeenergie, die in der Abluft steckt, zur Beheizung der Zuluft verwendet werden, um die Energiebilanz noch weiter zu verbessern. In der letzten technischen Ausbaustufe sind solche Systeme in der Lage, nicht nur die Wärmeenergie zurückzugewinnen, sondern auch umgekehrt im Sommer die niedrige Temperatur der Abluft zu nutzen, um damit die Zuluft vorzukühlen. Während es in Österreich selten vorkommt, ist es in anderen Ländern – zum Beispiel den USA – völlig normal, dass ein privates Haus durch eine aktive Kälteanlage gekühlt wird. Für den Mitteleuropäischen Geschmack gilt eine Klimaanlage für private Häuser dagegen immer noch als Energieverschwendung.
Durch diese Kombination aus technischer Weiterentwicklung, Politik und Kultur hat sich der Klimabereich als untrennbar vom Heizen gezeigt, und damit als viertes Standbein für die Installateure etabliert. Praktischerweise wurde der Bereich Wasser und Abwasser zu ‚Sanitär‘ zusammengefasst, so dass der Installateur 1140 Wien Penzing gemeinhin als Fachmann für S, H, K gilt, also Sanitär, Heizung und Klima.